Die Fairen Fünf

Unter diesem QR-Code informieren Die Fairen Fünf ( Fairtrade Towns Husum, Niebüll, St. Peter-Ording sowie die Fairtrade Hallig Hooge und der Kirchenkreis Nordfriesland) ab Frühjahr 2022 darüber, welche fünf fairen Projekte an fünf verschiedenen Orten Nordfrieslands stattfinden werden. Also die Packung schön aufbewahren!

Kirchenkreis Nordfriesland

Der Kirchenkreis Nordfriesland setzt sich für Gerechtigkeit, Gottes Schöpfung, Klimaschutz und Menschenrechte ein. Mit dem Jahresthema 2022 „Zeit, dass sich was dreht“ geht er noch einen Schritt weiter: In diesem Jahr wird das Fundament gelegt für das Ziel, 2031 als Kirchenkreis treibhausgasneutral zu werden. Also packen wir es an und sorgen dafür, dass sich in Nordfriesland was dreht. Hier geht es zu den aktuellen Berichten und Aktionen

Hallig Hooge

Im Sommer 2022 wird es Projekttage mit fair gehandelten Bällen auf Hallig Hooge geben. Beachvolleyball, Handball, Fussball und Jonglierbälle werden dabeisein, bunte Bälle, hübsch anzusehen und zu wissen, wo, wie fair und nachhaltig sie hergestellt wurden. Mit Kindern, Jugendlichen und Senioren, mit Gästen und Hoogern: Wir spielen. Wir bewegen uns. Wir lassen den Ball rollen. Wir werfen uns die Bälle zu. Mit Leichtigkeit, passend zu den Altersstufen in der Kita, in der Schule, mit Senioren, aber auch generationsübergreifend wollen wir Ball spielen.In Zeiten von vielen Veränderungen werden wir uns ausserdem bewusst machen, wie leicht Menschen ins Abseits geraten, wie wichtig es ist, sich Bälle zuzuspielen, wieviel Freude es macht, sich auszutoben, zu wetteifern, zusammen zu spielen und sich im blick behalten. Eine Kooperation mit der Kita, der Schule, der Kirchengemeinde und dem traditionellen Boßelverein wird angestrebt. Mit dem Jahresthema des Kirchenkreises Nordfriesland „Zeit, dass sich was dreht“ werden wir ausserdem Themen der Energiewende ansprechen und ins Rollen bringen.

St. Peter-Ording

Die Gemeinde St. Peter-Ording ist gerade dabei die jüngste Fairtrade-Gemeinde im Kreis Nordfriesland zu werden. Nach dem Ratsbeschluss Ende 2020 konnte im Spätsommer 2021 eine Steuerungsgruppe bestehend aus 13 Personen gebildet werden. Mittlerweile werden alle erforderlichen Kriterien erfüllt und wir warten nur noch auf die Zertifizierung als Fairtrade Town St. Peter-Ording. Sehr gerne machen wir bei der Initiative der „Fairen Fünf“ und auch bei der ersten gemeinsamen Aktion mit und freuen uns auf viele weitere Projekte in den kommenden Jahren. Das Jahr 2022 wird unser erstes „echtes“ Fairtrade-Jahr, für welches wir verschiedene Projekte und auch die Teilnahme an der „Fairen Woche“ planen. 

Fairtrade Town Niebüll

Seit dem 19. März 2017 ist Niebüll Fairtrade Stadt, damals die 466. in Deutschland. 2021 wurden wir das zweite Mal rezertifiziert. Niebüll ist die nördlichste Fairtrade Town in Deutschland. In Niebüll gibt es einen Weltladen. Die Friedrich Paulsen Schule Niebüll ist als Fairtrade School zertifiziert. Unser Antrieb ist, einen Beitrag für eine gerechte Welt zu leisten und für den Fairen Handel zu werben. Unsere Arbeitsschwerpunkte sind Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene, die Teilnahme an der Fairen Woche und an der World Fairtrade Challenge, Durchführung von Fairtrade Aktivitäten zu städtischen Veranstaltungen Am Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ hat Niebüll drei Mal teilgenommen. Wir haben einen nachhaltigen Adventskalender und Jahreskalender mit Themen des Fairen Handels herausgebracht. Als Ergebnis eines Strategie- und Kommunikationsworkshops haben wir in Niebüll ein Nachhaltigkeitsforum gegründet, in das die Arbeit der Steuerungsgruppe integriert ist. Die Stadt Niebüll ist Global Nachhaltige Kommune der Agenda 2030. In diesem Netzwerk werden auch die Themen des Fairen Handels und der Nachhaltigkeit insgesamt weiterentwickelt. Die Arbeit in den Netzwerken der Fairtrade Towns Schleswig-Holsteins und der fairen Westküste und der Fairen Fünf in Nordfriesland liegt uns besonders am Herzen, weil wir darüber die Menschen in unserem Bundesland noch besser erreichen können.

Wie die Fairtrade-Town- Bewegung nach Husum kam

Anfang März 2017 kamen Engagierte und Interessierte im Christian Jensen Kolleg in Breklum zusammen, um sich über die Möglichkeiten des Fairen Handels in Nordfriesland auszutauschen. Was folgte war der Wille einzelner Personen, Husum zur Fairtrade – Stadt zu machen.  Verbündete waren schnell gefunden und gemeinsam bereitete man den nächsten Schritt vor, das Stadtverordnetenkollegium Husum für diesen Gedanken, Husum als Fairtrade Town zertifizieren zu lassen, zu gewinnen. Das gelang dann am 23. November 2017. An diesem Tag wurde von der Politik der Beschluss gefasst, dass die Stadt Husum an der „Fairtrade Town Kampagne“ teilnimmt. Eine lokale Steuerungsgruppe war einzurichten, die die weiteren Kriterien zu koordinieren und dem Hauptausschuss zu berichten hatte.Im Januar 2018 folgte dann auf Einladung der Stadt eine gut besuchte Auftaktveranstaltung zum Thema „Fairtrade Town Husum“, auf der sich am Ende Interessierte für die Gründung einer Steuerungsgruppe zusammenfanden.  Diese nahmen dann in den folgenden Monaten ihre Arbeit auf und im Laufe der kommenden Jahre zeigte sich dann, wie wichtig die Steuerungsgruppe tatsächlich war. „Nicht locker zu lassen“, immer am Ball zu bleiben und ständig nachzufragen, zahlte sich am Ende für die etwa 15 Personen der Zivilgesellschaft aus. Ihr Engagement, sich für die Akzeptanz von fairem Handel in der Gesellschaft und besonders in der Kaufmannschaft einzusetzen, wurde im November 2019 dann belohnt:  Als 680. Stadt weltweit wurde Husum als Fairtrade Town zertifiziert. Zum Vergleich 2001 begann die Kampagne in Garstang, Lancashire, 2009 folgte mit Marburg/Hessen die erste deutsche Stadt. Heute gibt es an die 2200 Städte weltweit in 36 Ländern. Ein wesentliches Element der Husumer Steuerungsgruppe war das Erstellen eines Stadtplans (eine überarbeitete Neuauflage ist in Planung), der Geschäfte und Gastronomie-Betriebe aufzeigt, die Faire Produkte anbieten sowie Institutionen, die Faire Produkte verwenden. Dadurch hat sich ein Bündnis für den fairen Handel aufgebaut. Als besondere Möglichkeit, dass Konsument*innen Produkte aus fairem Handel finden können, gilt die „Fairfinder-App“, die von einem Programmierer aus der Region entwickelt und erstmals in Husum zur Anwendung gebracht wird. Organisiert wurden und werden weiterhin Veranstaltungen in der jährlich stattfindenden Fairen Woche , das jährliche Faire Dinner auf dem Marktplatz sowie Bildungsveranstaltungen. Die bisherigen Themen waren: die Fairen Siegel, das Faire Gold, das Lieferkettengesetz und die Faire Kleidung. Da Corona 2020 das Faire Dinner auf dem Husumer Marktplatz nicht möglich machte, verlagerte die Steuerungsgruppe das „Faire Dinner 2020“ kurzerhand in die Nordfriesischen Küchen und erbaten Rezept und Foto der mit fairen Zutaten gekochten Leckereien. Am Tag des Fairen Dinners wurden diese Fotos dann auf dem Marktplatz ausgestellt. Als zu hören war: „Das sieht ja lecker aus!“ und „Kann man das Rezept bekommen?“ entstand die Idee zu einem Kochbuch, welches seit November 2021 nun in den Husumer Buchhandlungen, der Touristinformation Husum und bei anderen Partner*innen der Fairtrade Town Husum zum Verkauf angeboten wird. Neben leckeren Rezepten finden sich hier auch weitere Beiträge zum Thema Fairtrade und unter der Rubrik „Fairtrade&Friends“ stellen sich einige nordfriesische Betriebe vor, die ebenfalls den Gedanken von Nachhaltigkeit und des biologischen Anbaus vertreten.„Menschenwürdige Arbeitsbedingungen und gute Sozialstandards müssen weltweit gelten, nicht nur bei uns. Denn wir leben in einer Welt, die immer näher an uns heranrückt. Wollen wir wirklich Fluchtursachen bekämpfen, reicht es nicht aus, darüber Sonntagsreden zu schwingen. Wir müssen anfangen, etwas zu tun. Auch in unserer Region, unserer Stadt. Es geht nicht nur um Verwaltungshandeln, sondern um tatkräftiges bürgerschaftliches Engagement.“ (Peter Knöfler, aus seinem Redebeitrag am 23.11.2017 in der Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums) Und dieses bürgerschaftliche Engagement endet nicht mit dem Erhalten des Siegels, sondern es geht um mehr angesichts so großer Themen wie Klimakrise, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. „Global denken, lokal handeln!“ hier weiterhin zusammenzustehen, Ideen zu entwickeln und umzusetzen, dafür engagiert die Fairtrade Steuerungsgruppe hier in Husum und ist froh, nun Partnerin der Fairen Fünf hier in Nordfriesland zu sein.